Hilfsmittel zur Allergenmeidung

Allergien vorbeugen

Allergene entwaffnen

Trotz intensiver Forschung ist es bislang nicht möglich, die Fehlsteuerung des Immunsystems zu korrigieren und eine Allergie zu heilen. Eine frühzeitige und zielgerichtete Behandlung hilft jedoch, die Symptome in den Griff zu bekommen. Neben der medikamentösen Therapie spielt hierbei auch die so genannte Allergenkarenz, das Vermeiden des Allergieauslösers, eine große Rolle. Denn glücklicherweise treten allergische Symptome nur dann auf, wenn der Betroffene mit „seinem“ Allergen in Kontakt kommt. Daher gelingt es in vielen Fällen, die allergischen Beschwerden durch Meiden der betreffenden Substanz zu lindern. Bei vielen Allergieformen, wie etwa der Tierhaar- Allergie, kann dies sehr erfolgreich sein, bei anderen dagegen – zum Beispiel bei einer Hausstaub- oder Pollen- Allergie – ist das vollständige Meiden der Auslöser praktisch unmöglich. Trotzdem kann durch eine Vielzahl von Maßnahmen die Exposition so gering wie möglich gehalten werden.

Allergenbarrieren: Zutritt verboten

Eine Methode, die Allergenbelastung in Haus und Wohnung gering zu halten, besteht darin, mechanische Barrieren zu schaffen. Das Prinzip ist einfach: Allergene werden von vorneherein daran gehindert, in den Wohnbereich zu gelangen.

Milbendichte Überzüge
Milbendichte Überzüge
Aufatmen!

Milbendichte Matratzen-Überzüge sorgen bei Hausstaub-Allergikern für eine beschwerdefreie Nachtruhe.

Um die hohe Belastung durch Hausstaub-Allergene im Schlafbereich zu senken, sind milbendichte Bezüge für Matratzen, Kopfkissen und Oberbetten, so genannte Encasings, eine wirkungsvolle Methode. Die Überzüge verhindern, dass die Allergene aus Matratze und Bettwäsche in die Atemluft gelangen und allergische Beschwerden auslösen. Gleichzeitig werden die Hausstaubmilben von der notwendigen Nahrungszufuhr (v. a. Hautschuppen) abgeschnitten und können sich nicht mehr vermehren.

Die Encasing-Bezüge sind in Apotheken, Sanitätshäusern oder im Direktversand erhältlich. Beim Kauf sollte man allerdings darauf achten, dass bestimmte Qualitätskriterien erfüllt sind. Wichtig ist, dass die Überzüge die Matratze von allen Seiten hermetisch umschließen und nicht die Unterseite freilassen. Außerdem sollten sie waschbar sein und trotzdem ihre Eigenschaften der Milbendichtigkeit behalten. Bei einer nachgewiesenen Hausstaub-Allergie übernehmen die Krankenkassen die Kosten für das Encasing der Matratzen.

Pollenschutzgitter

Für die häufigsten Allergene der Außenluft sind so genannte Pollenschutzgitter eine wirkungsvolle Maßnahme. Sie sollen verhindern, dass Blütenpollen durch offene Fenster und Türen in Haus und Wohnung transportiert werden. Wissenschaftlichen Studien zufolge wird das Eindringen von Pollen in den dahinter liegenden Raum durch ein solches Gitter im Durchschnitt um 90 Prozent verringert. Da das Ausmaß der allergischen Beschwerden vor allem von der Menge der freigesetzten Allergene abhängt, profitieren Pollen- Allergiker gerade an Tagen mit massivem Pollenflug in hohem Maße von der Pollenschutzvorrichtung. Darüber hinaus können sie zu jeder Tageszeit lüften oder sogar nachts bei offenem Fenster schlafen.

Allergenbeseitigung: Raus aus dem Haus

Haben sich Hausstaubmilben, Pilzsporen, Tierhaare und Pollen erst einmal eingenistet, ist es nicht leicht, sie wieder loszuwerden. Mit speziellen Saugsystemen und Wischmethoden lassen sich Allergene zumindest vorübergehend beseitigen.

Raumpflege
Raumpflege
Keine Sorge:

Einige moderne Staubsauger verfügen über ein sicheres Verschlusssystem, so dass während des Saugvorgangs zu gut wie kein Staub abgegeben wird. Da kann sogar das Baby weiterspielen, während Sie sauber machen.

Nach dem Wohnungsputz können Allergiker aufatmen – endlich wieder sauber! Doch der Weg dorthin ist staubig. Denn gerade beim Putzen, Saugen, Wischen oder Kehren wird viel Staub aufgewirbelt. Um die Feinstaubbelastung in der Raumluft so gering wie möglich zu halten, reinigt man glatte Fußböden oder Möbelstücke am besten mit speziellen Anti- Staubtüchern. Diese Tücher ziehen den Hausstaub durch ihre elektrostatischen Kräfte „magnetisch“ an und schließen ihn anschließend in ihrer patentierten wabenartigen Struktur ein. Nach dem Staubwischen wirft man das Tuch samt den Staub-Allergenen einfach in den Mülleimer.

Die bequemste und schnellste Methode zur Reinigung von glatten Fußbodenbelägen und Teppichen ist und bleibt allerdings das Staubsaugen. Allergiker sollten jedoch herkömmliche Staubsaugermodelle meiden, da diese die angesaugte Luft, und mit ihr feinste Staubpartikel, über einen Filter wieder an die Raumluft abgeben. Ideal sind Staubsauger, bei denen die Abluft nach draußen geleitet wird. Doch diese speziellen Saugsysteme sind nicht nur teuer, sondern auch mit hohem Aufwand verbunden, da sie in der Regel nachträglich in die Wohnung eingebaut werden müssen.

Aber auch einige der handelsüblichen Staubsauger sind für Allergikerhaushalte geeignet. Diese sind üblicherweise mit so genannten HEPA-Filtern (High Efficiency Particulate Air) ausgestattet. Je nach Rückhaltevermögen werden die feinen Schwebstofffilter in verschiedene Klassen eingeteilt. Filter der Klasse 11 halten beispielsweise 95 Prozent zurück. Am effektivsten sind Filter der Klasse 13, die eine Filterleistung von 99,95 Prozent aufweisen, so dass die durchschnittliche Staubkonzentration von 0,05 Milligramm Partikel pro Kubikmeter Luft nicht erhöht wird.

Teppich- oder Hartboden?

Die Diskussion um den geeigneten Bodenbelag für Allergiker wird seit Jahren kontrovers geführt. Eine aktuelle Studie des Deutschen Allergie- und Asthmabundes und der Gesellschaft für Umwelt und Innenraumanalytik kommt zu dem Ergebnis, dass bei glatten Bodenbelägen aus Holz oder Laminat die Feinstaubbelastung in der Luft höher ist, als in Räumen mit Teppich, da mehr Staub aufgewirbelt wird.

Aber auch einige der handelsüblichen Staubsauger sind für Allergikerhaushalte geeignet. Diese sind üblicherweise mit so genannten HEPA-Filtern (High Efficiency Particulate Air) ausgestattet. Je nach Rückhaltevermögen werden die feinen Schwebstofffilter in verschiedene Klassen eingeteilt. Filter der Klasse 11 halten beispielsweise 95 Prozent zurück. Am effektivsten sind Filter der Klasse 13, die eine Filterleistung von 99,95 Prozent aufweisen, so dass die durchschnittliche Staubkonzentration von 0,05 Milligramm Partikel pro Kubikmeter Luft nicht erhöht wird.

Neben normalen Filtersystemen versprechen Staubsauger mit Wasserfilter eine staubfreie Reinigung, da die angesaugte Luft statt in einen Staubbeutel in ein Wasserbad geleitet und dabei von Staubpartikeln weitgehend gereinigt und zusätzlich angefeuchtet wird. Allerdings schneiden diese und herkömmliche Filtersysteme in Gebrauchstests in der Regel schlechter ab als Staubsauger mit HEPA-Filtern.

Die richtigen Materialien bei der Renovierung
Renovierung
Dicke Luft im Haus?

Gerade in den ersten Wochen geben Anstrichstoffe, neue Möbel, Baumaterialien und Teppichböden chemische Dämpfe und Gerüche ab. Deshalb sollten Sie gut lüften.

Holzschutzmittel in der Deckenverkleidung, Formaldehyd im Isolierschaum, giftige Weichmacher im Teppich – in unseren eigenen vier Wänden sind wir von einer Vielzahl an Schadstoffen umgeben, auch wenn Farben, Lacke und Textilien heute weniger gesundheitsschädliche Chemikalien enthalten als noch vor ein paar Jahren. Doch die Menge macht’s. Und das ist leider auch der Grund, weshalb keine generelle Empfehlung für Allergiker möglich ist. Bei Hausbau und Renovierung muss im Einzelfall geklärt werden, welche Materialien geeignet sind.

Grundsätzlich sollte der Einsatz von chemisch behandelten Baumaterialien vermieden werden. Holzschutzmittel, die Pilz- und Insektengift beinhalten, haben in Innenräumen nichts zu suchen. Hier empfehlen sich Naturfarben oder schadstoffarme Anstriche, die mit dem Blauen Engel gekennzeichnet sind, sowie Wachse und Öle. Selbst Holzfußboden kommt ohne Lack und Versiegelung aus. In Heimarbeit geölte Dielenböden oder bereits geöltes Fertigparkett sind genauso widerstandsfähig, dünsten weniger Schadstoffe aus und regulieren das Raumklima besser.

Auch wenn Teppichböden heute kaum noch Formaldehyd oder Insektizide enthalten, finden sich in vielen Wollteppichen das Mottengift Permethrin, Kunststoffe, Schwermetalle und optische Aufheller. Nicht nur Allergiker sollten deshalb unbehandelte Ware bevorzugen. Keine Angst vor Mottenbefall – regelmäßige Pflege und Zedernholzleisten bieten sicheren Schutz vor den gefräßigen Tierchen.

Alles so schön bunt?

Farben und Lacke sind teilweise ein wahrer Cocktail an Schadstoffen. Um sich den Spaß an der Farbe nicht verderben zu lassen, sollte man beim Streichen in Innenräumen auf die Zusammensetzung der Farbe achten. Folgende Schadstoffe sind besonders bedenklich für die Gesundheit: Aldehyde, Ammoniak, Anilin, Benzol, Blei, Butanole, Cadmium, Citrusterpene, Methanol, Phenol, Phthalsäure, Polyurethane, Styrol, Terpene, Toluol, Xylol.

Vom Boden an die Wand: Die Inhaltsstoffe von Farben und Tapeten sollte man sehr genau unter die Lupe nehmen. Kunstharzkleber, Kunststoffe und Konservierungsmittel, die Tapeten robuster machen, können Allergien auslösen. Papier- und Raufasertapeten sind eindeutig die bessere Wahl. In Allergikerhaushalten empfiehlt es sich, Farben und Anstriche mit Lösungsmitteln durch Naturharzlacke und wasserlösliche Dispersionsfarben zu ersetzen. Doch auch hier gilt: Bitte die Liste der Inhaltsstoffe aufmerksam lesen. Denn Natur- und Biofarben sind nicht immer die bessere Lösung, da sie teilweise allergenes Potenzial wie Terpene enthalten, die Kopfschmerzen und Schleimhautreizungen hervorrufen können. Die Zeitschrift „Ökotest“ rät Allergikern, Silikat- und Kalkfarben zu verwenden, die allerdings weniger wischfest sind und eine geringere Deckkraft besitzen.

Beim Neukauf von Möbeln oder Baumaterialien, die in der Wohnung verarbeitet werden sollen, ist darauf zu achten, diese zwei bis vier Wochen ausdünsten zu lassen, bevor sie ihren endgültigen Platz einnehmen. Diese flüchtigen organischen Verbindungen sind in der Regel zwar nicht giftig, aber oft reizend.

Aktuelle Pressemeldung

Ausgewogene Ernährung ist das A und O

Aktualisierte Leitlinie zur Allergieprävention

Bonn, 18.09.2023 Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen und gesundheitlichen Belastungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Abhängig von der Form und Schwere der Allergie beeinträchtigen die Beschwerden den Alltag der Heranwachsenden zum Teil ganz erheblich. Besonders oft diagnostizieren Ärzte Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma. Eins steht fest: Durch vorbeugende Maßnahmen, insbesondere bei der Ernährung, lässt sich das Risiko zu erkranken deutlich reduzieren. Werdende und junge Eltern bekommen jede Menge Ratschläge, wenn es um dieses Thema geht. Aber was ist wirklich sinnvoll, weil wissenschaftlich nachgewiesen, und was lediglich eine Behauptung, die nicht überprüft werden kann? Eine gute Orientierung bietet die Leitlinie zur Allergieprävention. Herausgeber der Leitlinie sind Vertreter verschiedener medizinischer Fachgesellschaften*. Die Experten haben die Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Studien zur Allergievorbeugung ausgewertet und sprechen anhand der Datenlage konkrete Empfehlungen aus.

Empfehlungen zur Ernährung

Die Ernährung ist ein wichtiger Grundpfeiler für unsere Gesundheit. Ohne jeden Zweifel hat die frühkindliche Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf die gesunde Entwicklung des Kindes. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass sich bestimmten Erkrankungen vorbeugen lässt, wenn sich die Mutter in der Schwangerschaft und Stillzeit ausgewogen ernährt und das Baby in den ersten Lebensmonaten gemäß den Empfehlungen von Medizinern und Ernährungswissenschaftlern versorgt wird. Dies gilt ausdrücklich für Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma sowie für Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Übergewicht stehen (z. B. Diabetes). Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und nährstoffbedarfsdeckende Ernährung beinhaltet auch den Verzehr von Gemüse, Milch und Milchprodukten (einschließlich fermentierter Milchprodukte wie Joghurt), Obst, Nüssen, Eiern und Fisch. Die Meidung möglicher Nahrungsmittelallergene wie Ei, Erdnuss, Fisch, Krustentiere während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollen aus Gründen der Allergieprävention nicht erfolgen.

Stillen ist das Beste

Für den Zeitraum der ersten vier bis sechs Monate soll nach Möglichkeit ausschließlich gestillt werden. Auch mit Einführung von Beikost soll weitergestillt werden. Ein Zufüttern von kuhmilchbasierter Formulanahrung in den ersten Lebenstagen sollte bei Stillwunsch der Mutter vermieden werden. Wenn gar nicht oder nicht ausreichend gestillt werden kann, soll eine Säuglingsanfangsnahrung gegeben werden. Für Risikokinder (Vater und/oder Mutter haben eine Allergie) sollte geprüft werden, ob bis zur Einführung von Beikost eine Säuglingsanfangsnahrung mit in Studien zur Allergieprävention nachgewiesener Wirksamkeit verfügbar ist.

Weitere Informationen zur Vorbeugung von Allergien

Ein Übersichtsartikel der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA) zu den aktualisierten Leitlinien https://www.haut-und-allergiehilfe.de/blog/allergien/177-allergien-vorbeugen informiert über die wichtigsten Empfehlungen zur Prävention von Asthma bronchiale, allergischem Schnupfen, Nahrungsmittelallergie und atopischem Ekzem. Dabei erfährt man auch, was die Experten zu Hund und Katze sagen. Weiterführende Informationen bietet die Website der DHA www.dha-allergien-vorbeugen.de. Unter dem Menüpunkt Ernährung findet man u. a. konkrete Tipps zur allergievorbeugenden und gesunden Ernährung von Schwangeren, stillenden Müttern, Neugeborenen und Kleinkindern. Außerdem kann man auf der Website die PDF-Datei der Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“ herunterladen.

*An der Leitlinie zur Allergieprävention sind u. a. die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) beteiligt.

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