Behandlung

Allergien vorbeugen

Die Behandlung einer Allergie ist langwierig und erfordert ein hohes Maß ans Selbstbeobachtung und Selbstdisziplin. Ein Medikament, das Allergien heilt, gibt es nicht, und so stützen sich alle Therapien auf die Prinzipien: Allergene meiden, allergische Symptome bekämpfen, Allergien vorbeugen. Beim Kontakt mit dem Allergen wird im Körper eine Reaktionskette in Gang gesetzt, die zu den allergischen Symptomen führt. Bei der medikamentösen Therapie gibt es verschiedene Strategien, diese Reaktionskette zu durchbrechen.

Allergenmeidung

Den Kontakt mit Allergenen vollständig zu vermeiden ist leider nicht so einfach und in vielen Fällen gar unmöglich. Da es sich bei Allergenen im weitesten Sinne um Substanzen aus der Umwelt handelt, bedeutet die Allergenkarenz fast immer eine Umstellung der Lebensgewohnheiten und bestimmter Verhaltensweisen. Wichtig ist, dass der Patient weiß, auf welche Stoffe er allergisch reagiert, wie er sich im Falle einer heftigen Reaktion verhalten muss und welche Mittel die allergischen Beschwerden lindern.

Hyposensibilisierung

Die Hyposensibilisierung, auch "spezifische Immuntherapie" (SIT) genannt, ist bei IgE-vermittelten allergischen Erkrankungen des Soforttyps, insbesondere bei Heuschnupfen und Insektengiftallergien eine wirksame Methode, die Empfindlichkeit des Patienten gegenüber eines bestimmten Allergens wieder herabzusetzen. Dazu werden stark verdünnte Lösungen der allergieauslösenden Substanz in zeitlich festgelegten Abständen unter die Haut gespritzt, damit sich der Körper langsam an das Allergen gewöhnt.

Da jede Injektion mit mehr oder minder starken Überempfindlichkeitsreaktionen einhergehen kann, sollte eine sofortige Notfallversorgung gewährleistet sein. Des weiteren sollte folgendes beachtet werden:

  • Lassen Sie die Hyposensibilisierung auf keinen Fall durchführen, wenn Sie Kopf-, Hals-, oder Gliederschmerzen haben
  • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn Sie eine Diät durchführen, da in diesem Fall eine erhöhte Gefahr von Kreislaufbeschwerden besteht
  • Teilen Sie Ihrem Arzt mit, wenn es nach der letzten Injektion Auffälligkeiten gab
  • Melden Sie jede Form von Schwindelgefühlen oder Unwohlsein sofort Ihrem Arzt
  • Vermeiden Sie am Tag der Injektion schwere körperliche Arbeit, Sport, Saunabesuche, starke Sonneneinstrahlung sowie Alkoholgenuss

Mastzellblockade

Bestimmte Wirkstoffe, die so genannten Mastzellenstabilisatoren, sorgen dafür, dass die Mastzellen keine Entzündungsstoffe freisetzen. Ist die allergische Reaktion bereits erfolgt, können diese Wirkstoffe jedoch nicht mehr eingreifen. Deshalb ist es sinnvoll, man ca. 14 Tage vor dem erwarteten Allergenkontakt mit der Medikamenteneinnahme beginnen kann.

Antihistaminika

Antihistaminika blockieren bestimmte Rezeptoren in der Haut und den Schleimhäuten. Damit kann dort das aus den Mastzellen freigesetzte Histamin nicht mehr binden und die allergischen Symptome auslösen. Moderne Antihistaminika haben neben dieser antihistaminen auch eine antientzündliche Wirkung.

Cortison

Cortison ist die chemische Abwandlung eines körpereigenen Hormons, des Cortisols, das vielfältige regulative Funktionen beim Stoffwechsel und bei der Immunabwehr übernimmt. Cortisonpräparate zeichnen sich durch ihre stark entzündungshemmende und antiallergische Wirkung aus. Um schwerwiegende Nebenwirkungen zu vermeiden, sollte Cortison jedoch nicht über einen längeren Zeitraum und nur in Absprache mit dem Arzt angewandt werden.

Aktuelle Pressemeldung

Ausgewogene Ernährung ist das A und O

Aktualisierte Leitlinie zur Allergieprävention

Bonn, 18.09.2023 Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen und gesundheitlichen Belastungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Abhängig von der Form und Schwere der Allergie beeinträchtigen die Beschwerden den Alltag der Heranwachsenden zum Teil ganz erheblich. Besonders oft diagnostizieren Ärzte Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma. Eins steht fest: Durch vorbeugende Maßnahmen, insbesondere bei der Ernährung, lässt sich das Risiko zu erkranken deutlich reduzieren. Werdende und junge Eltern bekommen jede Menge Ratschläge, wenn es um dieses Thema geht. Aber was ist wirklich sinnvoll, weil wissenschaftlich nachgewiesen, und was lediglich eine Behauptung, die nicht überprüft werden kann? Eine gute Orientierung bietet die Leitlinie zur Allergieprävention. Herausgeber der Leitlinie sind Vertreter verschiedener medizinischer Fachgesellschaften*. Die Experten haben die Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Studien zur Allergievorbeugung ausgewertet und sprechen anhand der Datenlage konkrete Empfehlungen aus.

Empfehlungen zur Ernährung

Die Ernährung ist ein wichtiger Grundpfeiler für unsere Gesundheit. Ohne jeden Zweifel hat die frühkindliche Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf die gesunde Entwicklung des Kindes. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass sich bestimmten Erkrankungen vorbeugen lässt, wenn sich die Mutter in der Schwangerschaft und Stillzeit ausgewogen ernährt und das Baby in den ersten Lebensmonaten gemäß den Empfehlungen von Medizinern und Ernährungswissenschaftlern versorgt wird. Dies gilt ausdrücklich für Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma sowie für Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Übergewicht stehen (z. B. Diabetes). Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und nährstoffbedarfsdeckende Ernährung beinhaltet auch den Verzehr von Gemüse, Milch und Milchprodukten (einschließlich fermentierter Milchprodukte wie Joghurt), Obst, Nüssen, Eiern und Fisch. Die Meidung möglicher Nahrungsmittelallergene wie Ei, Erdnuss, Fisch, Krustentiere während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollen aus Gründen der Allergieprävention nicht erfolgen.

Stillen ist das Beste

Für den Zeitraum der ersten vier bis sechs Monate soll nach Möglichkeit ausschließlich gestillt werden. Auch mit Einführung von Beikost soll weitergestillt werden. Ein Zufüttern von kuhmilchbasierter Formulanahrung in den ersten Lebenstagen sollte bei Stillwunsch der Mutter vermieden werden. Wenn gar nicht oder nicht ausreichend gestillt werden kann, soll eine Säuglingsanfangsnahrung gegeben werden. Für Risikokinder (Vater und/oder Mutter haben eine Allergie) sollte geprüft werden, ob bis zur Einführung von Beikost eine Säuglingsanfangsnahrung mit in Studien zur Allergieprävention nachgewiesener Wirksamkeit verfügbar ist.

Weitere Informationen zur Vorbeugung von Allergien

Ein Übersichtsartikel der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA) zu den aktualisierten Leitlinien https://www.haut-und-allergiehilfe.de/blog/allergien/177-allergien-vorbeugen informiert über die wichtigsten Empfehlungen zur Prävention von Asthma bronchiale, allergischem Schnupfen, Nahrungsmittelallergie und atopischem Ekzem. Dabei erfährt man auch, was die Experten zu Hund und Katze sagen. Weiterführende Informationen bietet die Website der DHA www.dha-allergien-vorbeugen.de. Unter dem Menüpunkt Ernährung findet man u. a. konkrete Tipps zur allergievorbeugenden und gesunden Ernährung von Schwangeren, stillenden Müttern, Neugeborenen und Kleinkindern. Außerdem kann man auf der Website die PDF-Datei der Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“ herunterladen.

*An der Leitlinie zur Allergieprävention sind u. a. die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) beteiligt.

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