Presse

Allergien vorbeugen

Quiz der Deutschen Haut- und Allergiehilfe deckt Wissenslücken auf

Bonn, 10.02.20 Die meisten jungen Familien wissen, dass Muttermilch in den ersten Lebensmonaten das Beste fürs Baby ist. Doch wie lange sollten Mütter voll stillen? Vertragen auch allergische Kinder Muttermilch? Ein aktuelles online-Quiz zeigt: Einige wichtige Fakten zum Zusammenhang zwischen Säuglingsernährung und Allergien sind noch nicht hinreichend bekannt.

Veraltete Empfehlungen

Stillen hat eine Vielzahl von Vorteilen und ist die ideale Ernährungsform für Säuglinge. Anders als früher empfehlen Wissenschaftler aber nicht mehr, mindestens sechs Monate voll zu stillen. Inzwischen weiß man, dass es zur Vorbeugung von Allergien beiträgt, wenn das kindliche Immunsystem bereits ab dem fünften Lebensmonat vorsichtig trainiert wird. Das bedeutet: Mit dem abgeschlossenen vierten Lebensmonat sollten Babys nach und nach Beikost erhalten. Jeder dritte Teilnehmer lag hier richtig, während die Mehrheit (44 Prozent) auf die veraltete Empfehlung tippte.

Eiweiß ist nicht gleich Eiweiß

Knapp ein Drittel der Teilnehmer hat richtig eingeschätzt, dass das Eiweiß in der Muttermilch keine Allergie auslösen kann. Das liegt daran, dass das Immunsystem das mütterliche Eiweiß als arteigen einstuft. Auch die Spuren von Fremdeiweiß aus Kuh- oder Sojamilch, die aus der Nahrung in die Muttermilch übergehen, machen Säuglingen in der Regel nichts aus. Im Gegenteil: Sie regen das Immunsystem des Kindes an, sich allmählich an Fremdeiweiß zu gewöhnen und senken auf diese Weise sogar das Allergierisiko. Selten entwickeln Säuglinge dennoch eine Eiweißallergie. In diesem Fall muss die Mutter während der Stillzeit vollständig auf Kuh- beziehungsweise Sojamilch verzichten. Auch dieser Aspekt war etwa jedem dritten Teilnehmer bekannt. Das bedeutet aber auch: Zwei Drittel wussten dies nicht. „Diese Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, junge Familien kontinuierlich über den aktuellen Stand der Forschung im Bereich Säuglingsernährung und Allergien zu informieren“, bemerkt Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Haut- und Allergiehilfe.

Umfangreiche Informationen zum Thema Allergievorbeugung und Ernährung gibt es in der Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“. Diese kann kostenfrei bestellt oder heruntergeladen werden: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn, www.dha-allergien-vorbeugen.de.

Zum Quiz:
An dem online-Quiz der Deutschen Haut- und Allergiehilfe nahmen rund 100 Personen teil. Die meisten von ihnen (78 Prozent) sind selbst Allergiker oder haben ein allergisches Kind. Im Durchschnitt wurden 35 Prozent der Fragen richtig beantwortet.

Aktuelle Pressemeldung

Ausgewogene Ernährung ist das A und O

Aktualisierte Leitlinie zur Allergieprävention

Bonn, 18.09.2023 Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen und gesundheitlichen Belastungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Abhängig von der Form und Schwere der Allergie beeinträchtigen die Beschwerden den Alltag der Heranwachsenden zum Teil ganz erheblich. Besonders oft diagnostizieren Ärzte Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma. Eins steht fest: Durch vorbeugende Maßnahmen, insbesondere bei der Ernährung, lässt sich das Risiko zu erkranken deutlich reduzieren. Werdende und junge Eltern bekommen jede Menge Ratschläge, wenn es um dieses Thema geht. Aber was ist wirklich sinnvoll, weil wissenschaftlich nachgewiesen, und was lediglich eine Behauptung, die nicht überprüft werden kann? Eine gute Orientierung bietet die Leitlinie zur Allergieprävention. Herausgeber der Leitlinie sind Vertreter verschiedener medizinischer Fachgesellschaften*. Die Experten haben die Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Studien zur Allergievorbeugung ausgewertet und sprechen anhand der Datenlage konkrete Empfehlungen aus.

Empfehlungen zur Ernährung

Die Ernährung ist ein wichtiger Grundpfeiler für unsere Gesundheit. Ohne jeden Zweifel hat die frühkindliche Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf die gesunde Entwicklung des Kindes. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass sich bestimmten Erkrankungen vorbeugen lässt, wenn sich die Mutter in der Schwangerschaft und Stillzeit ausgewogen ernährt und das Baby in den ersten Lebensmonaten gemäß den Empfehlungen von Medizinern und Ernährungswissenschaftlern versorgt wird. Dies gilt ausdrücklich für Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma sowie für Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Übergewicht stehen (z. B. Diabetes). Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und nährstoffbedarfsdeckende Ernährung beinhaltet auch den Verzehr von Gemüse, Milch und Milchprodukten (einschließlich fermentierter Milchprodukte wie Joghurt), Obst, Nüssen, Eiern und Fisch. Die Meidung möglicher Nahrungsmittelallergene wie Ei, Erdnuss, Fisch, Krustentiere während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollen aus Gründen der Allergieprävention nicht erfolgen.

Stillen ist das Beste

Für den Zeitraum der ersten vier bis sechs Monate soll nach Möglichkeit ausschließlich gestillt werden. Auch mit Einführung von Beikost soll weitergestillt werden. Ein Zufüttern von kuhmilchbasierter Formulanahrung in den ersten Lebenstagen sollte bei Stillwunsch der Mutter vermieden werden. Wenn gar nicht oder nicht ausreichend gestillt werden kann, soll eine Säuglingsanfangsnahrung gegeben werden. Für Risikokinder (Vater und/oder Mutter haben eine Allergie) sollte geprüft werden, ob bis zur Einführung von Beikost eine Säuglingsanfangsnahrung mit in Studien zur Allergieprävention nachgewiesener Wirksamkeit verfügbar ist.

Weitere Informationen zur Vorbeugung von Allergien

Ein Übersichtsartikel der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA) zu den aktualisierten Leitlinien https://www.haut-und-allergiehilfe.de/blog/allergien/177-allergien-vorbeugen informiert über die wichtigsten Empfehlungen zur Prävention von Asthma bronchiale, allergischem Schnupfen, Nahrungsmittelallergie und atopischem Ekzem. Dabei erfährt man auch, was die Experten zu Hund und Katze sagen. Weiterführende Informationen bietet die Website der DHA www.dha-allergien-vorbeugen.de. Unter dem Menüpunkt Ernährung findet man u. a. konkrete Tipps zur allergievorbeugenden und gesunden Ernährung von Schwangeren, stillenden Müttern, Neugeborenen und Kleinkindern. Außerdem kann man auf der Website die PDF-Datei der Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“ herunterladen.

*An der Leitlinie zur Allergieprävention sind u. a. die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) beteiligt.

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