Aktuelle Pressemitteilungen

Bonn, 21.12.22 Viele Kinder und Jugendliche haben mit allergischen Erkrankungen zu kämpfen. Besonders häufig sind Heuschnupfen, Neurodermitis und Asthma. Erhebungen zeigen, dass über 20 Prozent aller unter 17-Jährigen irgendwann mindestens eine dieser drei Erkrankungen entwickeln*. Durch vorbeugende Maßnahmen lässt sich das Risiko zu erkranken deutlich reduzieren.

Ernährung ist Grundpfeiler unserer Gesundheit

Schon lange weiß man, dass bestimmte Umwelt- und Lebensstilfaktoren zur Entwicklung von Allergien bei Kindern beitragen. Da wären z. B. das Passivrauchen und Luftschadstoffe zu nennen, denen ein Babys ausgesetzt ist. Einer der wichtigsten Grundpfeiler unserer Gesundheit ist die Ernährung. Sie spielt für die gesunde Entwicklung von Kindern und gerade auch hinsichtlich der Allergievorbeugung eine wesentliche Rolle. Denn die Ernährung beeinflusst maßgeblich die Funktionsfähigkeit unseres Abwehrsystems. Und – auch das ist eine wichtige Erkenntnis – die Weichen dafür werden bereits im Mutterleib gestellt.

Was es mit den 1.000 Tagen auf sich hat

Verschiedene Studien und Langzeituntersuchungen weisen darauf hin, dass in der Zeit von der Befruchtung der Eizelle bis etwa zum zweiten Lebensjahr, der kindliche Organismus besonders geprägt wird. In diesen rund 1.000 Tagen werden die Voraussetzungen für eine gesunde Entwicklung geschaffen. Damit rücken die Ernährung der werdenden Mutter und die frühkindliche Ernährung in den Fokus der Allergieprävention.

Gesunde Ernährung von Anfang an

Schwangere müssen bei ihrer Ernährung eigentlich gar nicht viel Neues beachten. Sie sollten sich ausgewogen ernähren und regelmäßig Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und fettarme Milchprodukte essen. Auf Lebensmittel, die als Auslöser von Allergien bekannt sind, brauchen sie ausdrücklich nicht zu verzichten. Für das Baby heißt die ideale Ernährung in den ersten vier bis sechs Monaten Muttermilch. Kinder, die nicht oder nicht ausschließlich mit Muttermilch versorgt werden können, sollten industriell hergestellte Säuglingsnahrung und bei bestehendem Allergierisiko eine Säuglingsanfangsnahrung mit in Studien zur Allergieprävention nachgewiesener Wirksamkeit bekommen. Ab dem 5. Lebensmonat, wenn der Nährstoffbedarf des Kindes steigt, kann auch bei Säuglingen mit erhöhtem Allergierisiko mit der Einführung von Beikost begonnen werden. Hier empfiehlt es sich, einzelne Milchmahlzeiten im 4-Wochen-Rhythmus durch Breimahlzeiten zu ersetzen. Eine Meidung potenter Nahrungsmittelallergene ist dabei aus Gründen der Allergieprävention nicht notwendig. Etwa ab dem 10. Lebensmonat kann das Kind dann nach und nach das Essen der anderen Familienmitglieder probieren. Hinsichtlich der Lebensmittelauswahl gelten dabei für die kleinen wie die großen Familienmitglieder die gleichen Empfehlungen: Reichlich Obst, Gemüse und Ballaststoffe – Fett, tierische Eiweiße sowie Süßigkeiten hingegen in Maßen.

Informativer Ratgeber

Konkrete Tipps zur Ernährung von Schwangeren, stillenden Müttern, Neugeborenen und Kleinkindern hält die Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“ bereit. Eine Zeitleiste gibt außerdem einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen zur Allergievorbeugung. Die Broschüre ist kostenfrei bei der Deutschen Haut- und Allergiehilfe erhältlich und kann im Internet heruntergeladen werden. Bestelladresse: Deutsche Haut- und Allergiehilfe e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn.
www.dha-allergien-vorbeugen.de

*Quellen:

Weißbuch Allergie in Deutschland, Springer Medizin Verlag GmbH 2019, https://doi.org/10.1007/978-3-89935-313-6

Kopp MV et al. S3 guideline Allergy Prevention.Allergol Select. 2022 March 4; 6: 61-97. DOI 10.5414/ALX02303E

Aktuelle Pressemeldung

Ausgewogene Ernährung ist das A und O

Aktualisierte Leitlinie zur Allergieprävention

Bonn, 18.09.2023 Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen und gesundheitlichen Belastungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Abhängig von der Form und Schwere der Allergie beeinträchtigen die Beschwerden den Alltag der Heranwachsenden zum Teil ganz erheblich. Besonders oft diagnostizieren Ärzte Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma. Eins steht fest: Durch vorbeugende Maßnahmen, insbesondere bei der Ernährung, lässt sich das Risiko zu erkranken deutlich reduzieren. Werdende und junge Eltern bekommen jede Menge Ratschläge, wenn es um dieses Thema geht. Aber was ist wirklich sinnvoll, weil wissenschaftlich nachgewiesen, und was lediglich eine Behauptung, die nicht überprüft werden kann? Eine gute Orientierung bietet die Leitlinie zur Allergieprävention. Herausgeber der Leitlinie sind Vertreter verschiedener medizinischer Fachgesellschaften*. Die Experten haben die Ergebnisse aktueller wissenschaftlicher Studien zur Allergievorbeugung ausgewertet und sprechen anhand der Datenlage konkrete Empfehlungen aus.

Empfehlungen zur Ernährung

Die Ernährung ist ein wichtiger Grundpfeiler für unsere Gesundheit. Ohne jeden Zweifel hat die frühkindliche Ernährung einen maßgeblichen Einfluss auf die gesunde Entwicklung des Kindes. Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen, dass sich bestimmten Erkrankungen vorbeugen lässt, wenn sich die Mutter in der Schwangerschaft und Stillzeit ausgewogen ernährt und das Baby in den ersten Lebensmonaten gemäß den Empfehlungen von Medizinern und Ernährungswissenschaftlern versorgt wird. Dies gilt ausdrücklich für Neurodermitis, Heuschnupfen und Asthma sowie für Erkrankungen, die in Zusammenhang mit Übergewicht stehen (z. B. Diabetes). Eine ausgewogene, abwechslungsreiche und nährstoffbedarfsdeckende Ernährung beinhaltet auch den Verzehr von Gemüse, Milch und Milchprodukten (einschließlich fermentierter Milchprodukte wie Joghurt), Obst, Nüssen, Eiern und Fisch. Die Meidung möglicher Nahrungsmittelallergene wie Ei, Erdnuss, Fisch, Krustentiere während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollen aus Gründen der Allergieprävention nicht erfolgen.

Stillen ist das Beste

Für den Zeitraum der ersten vier bis sechs Monate soll nach Möglichkeit ausschließlich gestillt werden. Auch mit Einführung von Beikost soll weitergestillt werden. Ein Zufüttern von kuhmilchbasierter Formulanahrung in den ersten Lebenstagen sollte bei Stillwunsch der Mutter vermieden werden. Wenn gar nicht oder nicht ausreichend gestillt werden kann, soll eine Säuglingsanfangsnahrung gegeben werden. Für Risikokinder (Vater und/oder Mutter haben eine Allergie) sollte geprüft werden, ob bis zur Einführung von Beikost eine Säuglingsanfangsnahrung mit in Studien zur Allergieprävention nachgewiesener Wirksamkeit verfügbar ist.

Weitere Informationen zur Vorbeugung von Allergien

Ein Übersichtsartikel der Deutschen Haut- und Allergiehilfe (DHA) zu den aktualisierten Leitlinien https://www.haut-und-allergiehilfe.de/blog/allergien/177-allergien-vorbeugen informiert über die wichtigsten Empfehlungen zur Prävention von Asthma bronchiale, allergischem Schnupfen, Nahrungsmittelallergie und atopischem Ekzem. Dabei erfährt man auch, was die Experten zu Hund und Katze sagen. Weiterführende Informationen bietet die Website der DHA www.dha-allergien-vorbeugen.de. Unter dem Menüpunkt Ernährung findet man u. a. konkrete Tipps zur allergievorbeugenden und gesunden Ernährung von Schwangeren, stillenden Müttern, Neugeborenen und Kleinkindern. Außerdem kann man auf der Website die PDF-Datei der Broschüre „Allergien vorbeugen – gesunde Entwicklung fördern“ herunterladen.

*An der Leitlinie zur Allergieprävention sind u. a. die Deutsche Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie e.V. (DGAKI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ), die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) und die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e.V. (DDG) beteiligt.

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